Salzburg Marathon: Triumph für Lokalmatador

13.05.2024

Herzog (c) Salzburg Marathon Marka
Sieger Peter Herzog

Bei seinem ersten Marathon auf heimischem Boden feierte Peter Herzog den ersten Marathonsieg seiner Karriere – diese Kombination mit allen Emotionen rundherum krönte einen perfekten Marathon- und Lauftag in Salzburg.

Neun Jahre nach Karl Aumayr sah das Publikum entlang der Hofstallgasse und am Max-Reinhardt-Platz erstmals wieder einen Lokalmatador als Sieger des Salzburg Marathon. Peter Herzog (Union Salzburg LA) löste sich bei Kilometer 40 von seinem Begleiter Peter Wahome Murithi und genoss sichtlich die Jubelbekundungen, die speziell ihm galten. 

Die Siegerzeit von 2:21:46 Stunden spiegelt freilich nicht die Maximalleistungsfähigkeit des ÖLV-Rekordhalters (2:10:06 Stunden, London Marathon 2020) wider und offiziellen Botschafters des Salzburg Marathon, ist aber im Kontext des vor drei Wochen gelungenen Marathon-Comebacks beim Vienna City Marathon in 2:15:29 Stunden zu sehen. Dort packte den 36-Jährigen eine Marathon-Euphorie, die ihn zum Marathon-Start in Salzburg animiert hat.

„Es war eine Entscheidung der Lust, ein unglaublich tolles Erlebnis. Aber jetzt ist Regeneration angesagt, schließlich habe ich den EM-Halbmarathon im Fokus.“ 

Herzogs Sportarzt mit am Stockerl

Bis Kilometer 40 arbeiteten Peter Herzog und Peter Wahome Murithi vom kenianisch-österreichischen Laufteam Run2gether wunderbar zusammen, dann schwenkte das Pendel Richtung des Lokalmatadors aus. „Mir ist das Adrenalin eingeschossen und ich habe angegriffen. Das Marathongefühl hat wieder voll zugeschlagen“, schilderte der Sieger. Der 39-jährige Kenianer freute sich, „dass ich noch ein gutes Resultat in diesem Frühjahr ins Ziel bekommen habe.“

Murithi rettete seine Frühlingssaison mit dem zweiten Platz in einer Zeit von 2:22:32 Stunden. Er lief beim Vienna City Marathon Richtung einer Zeit unter 2:10 Stunden an, musste das Rennen aber mit gesundheitlichen Problemen bei Kilometer 30 verlassen. Erst kurzfristig fühlte er sich wieder frisch für einen neuerlichen Marathonstart. Das Stockerl komplettierte der Salzburger Sportmediziner Mahdi Sareban, der in einer Zeit von 2:36:19 Stunden finishte. Damit stand Peter Herzog bei seinem ersten Marathonsieg gemeinsam mit jenem Sportmediziner auf dem Stockerl, dem er seit Jahren vertraut. 

„Es ist meine Heimstrecke, ein großartiges Erlebnis. Danke an alle, die an der Strecke waren und uns so lautstark angefeuert haben“, freute sich Sareban, Sieger des letztjährigen Salzburger Halbmarathon. Sareban gewann erst vor zwei Wochen den ÖLV- Staatsmeistertitel im 100km-Lauf. 

Ungarischer Sieg im Damenrennen 

Im Marathon der Frauen gelang Eva Kovacs der bereits dritte ungarische Sieg beim Salzburg Marathon in den letzten acht Jahren. Die 38-Jährige aus Budapest freute sich über eine neue persönliche Bestleistung von 3:06:06 Stunden. „Die Strecke, die Stadt und die Berge rundherum – es war traumhaft, hier den Mara- thon zu laufen. Es ist mir alles gelungen, was ich mir erwünscht habe“, strahlte die Siegerin. Lange Zeit lag die Tirolerin Sabrina Exenberger (LG Decker Itter)in Führung, sie wurde in 3:11:15 Stunden Zweite. „Ab Kilometer 33 musste ich etwas zurückstecken, aber ich bin voll zufrieden“, freute sie sich im Ziel gemeinsam mit ihrer Schwester Christina, die nach ihrem Halbmarathon-Finish auf sie wartete, sehr über einen sportlich gelungenen Muttertag.

Geteilte Freude ist doppelte Freude

Den engsten Zieleinlauf gab es im Duell um Platz drei. Eva Kiggen aus Deutschland und Irena Ambrozova aus Tschechien überquerten die Ziellinie beide nach 3:12:36 Stunden. Da das Fotofinish so eng ausfiel, entschied Veranstalter Johannes Langer, zwei Drittplatzierte zu werten. Kiggen konnte ihr Glück kaum fassen, dass sie bei ihrem ersten Marathon direkt auf das Stockerl lief. Auch die aus Prag stammende Ambrozova absolvierte heute ihren ersten Marathon.

 

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