Electric Love Festival 2024: Die größte Ambulanz des Bundeslandes

07.07.2024

Gernot Eidenberger (c) maic
Hier kocht der Chef ...

Beim riesigen Spektakel am Salzburgring beeindruckte das Rote Kreuz Salzburg auch heuer wieder mit einer logistischen Meisterleistung. Was da beim Electric Love Festival aufgeboten wurde, gleicht der Infrastruktur einer Kleinstadt.

Alleine die Planung für das jährlich stattfindende Festivals dauerte rund neun Monate. Der Auf- und Abbau vor und nach dem Festival nimmt jeweils rund eine Woche in Anspruch. Und hier muss jeder Handgriff sitzen und alles an der richtigen Position sein, damit die Sanitäter die Patienten im Einsatz routiniert versorgen können.

Die Logistikstaffel des Roten Kreuzes hatte insgesamt rund 14 Tonnen Material mit fünf Lastkraftwägen zum Salzburgring gebracht: „Von den Feldbetten für die Mitarbeiter über Lebensmittel und Trinkwasser bis hin zu Verbandsmaterial, Zelten und vielem mehr. Ohne gewissenhafte Planung und Vorbereitung wäre dies nicht zu bewältigen“, so Roland Weger, Kommandant der Logistikstaffel des Roten Kreuzes.

Pro Tag waren rund 180 Rotkreuz-Mitarbeiter im Einsatz, davon rund 150 Sanitäter. Dazu kamen vier Sanitätsstationen mit Medical Center, rund 40 Fahrzeuge sowie eine eigene mobile Leitstelle vor Ort. In Kooperation mit dem Bayerischen Roten Kreuz wurde zudem eine digitale Patienten-Erfassung eingesetzt, um die Abläufe vor Ort so rasch wie möglich zu gestalten. 

Und mittendrin “Küchenchef” Gernot Eidenberger vom Roten Kreuz, der sich mit seiner “FKÜ 1” in der Boxengasse eingeparkt hat. Die Abkürzung steht für Feldküche, also die Catering-Abteilung für die Rettungskräfte am Ring. Seit bereits 38 Jahren schwingt er den riesigen Kochlöffel für seine Kollegen vom Roten Kreuz - ehrenamtlich und aus Leidenschaft. Von Tafelspitz, Wiener Schnitzel, Lasagne, Gulasch, Schweinsbraten, Pasta über Wurstsalat bis hin zu zahlreichen vegetarischen Köstlichkeiten reicht sein Festival-Menü. 

Pro Tag versorgten die Rotkreuz-Helfer vor Ort an den vier Tagen des Festivals rund 600 Personen. Der Schwerpunkt der Einsätze lag heuer neben den hitzebedingten Hilfeleistungen auf der Versorgung von leichten chirurgischen Verletzungen. Mit den abgestimmten vorsorgenden Maßnahmen nach der Unwetterwarnung konnte die Zahl der Erste-Hilfe-Leistungen deutlich gesenkt werden.

„Regelrettungsdienst nicht belasten“

Rund 50.000 Besucher pro Tag stellen eine besondere Herausforderung für den Rettungsdienst dar. Eine zentrale Zielsetzung in der Planung war es, dass die umliegenden Krankenhäuser möglichst nicht belastet werden sollten, sondern die Versorgung so weit wie möglich direkt am Festivalgelände erfolgen sollte.

„Unser Ziel ist es, den Regelrettungsdienst nicht zu belasten und die Krankenhäuser nur dann in Anspruch zu nehmen, wenn wir eine Versorgung nicht am Gelände durchführen können“, so Rotkreuz-Koordinator Stefan Soucek. 

„Bei 50.000 Besuchern pro Tag bewegen wir uns in den Dimensionen einer Kleinstadt und dementsprechend haben wir auch unsere Infrastruktur am Salzburgring geplant“, erklärt Soucek weiter.

„Routinierter Festivaleinsatz“

„Unser Einsatz lief sehr professionell und routiniert ab. Die Zahl der Versorgungen konnte durch unsere Infrastruktur problemlos bewältigt werden. Besonders erfreulich war die gute Stimmung unter allen Beteiligten, so dass wir schon heute mit großer Vorfreude nach 2025 blicken“, so Soucek abschließend.

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