FC Red Bull Salzburg: Pepijn Lijnders punktet am ersten Arbeitstag
24.06.2024
Freundlich, demütig und voller Tatkraft – so präsentiert sich Salzburgs neuer Head Coach bei seiner heutigen Antrittspressekonferenz. Er ließ es sich nicht nehmen die anwesenden Journalisten höchstpersönlich per Handschlag zu begrüßen – keine Selbstverständlichkeit bei Trainern im Profigeschäft.
„Danke, dass ich hier sein darf! Ich bin sehr, sehr stolz darauf. FC Red Bull ist ein Verein mit klarer Identität, ein Verein der Talente hervorbringt und fördert. Auch die Akademie hier in Liefering ist sehr stark. Ich würde einmal sagen, sie ist weltweit die Nummer 2 oder 3. Sehr beeindruckt hat mich auch die Eishockeyabteilung – aber da kenn ich mich noch nicht so aus. Die Akademie war auch ein gewichtiges Argument, dass ich mich für Salzburg entschieden habe. Ich wollte nur zu einem Club mit einer starken Akademie “ so Pepijn Lijnders in seinem ersten Statement bei der heutigen Vorstellung in der Red Bull Arena.
Und über die Stadt Salzburg fügt er hinzu: „Wow – was für eine beeindruckende Stadt. Ich bin jetzt seit einer Woche hier und habe mir schon einiges angesehen. Als wir mit Liverpool hier waren, habe ich schon gesehen wie schön und sauber in Salzburg alles ist, aber es bleib keine Zeit die Stadt zu besichtigen. Ich liebe die Seen und Berge hier“.
Dann unterbricht er seinen Dolmetsch, um etwas hinzuzufügen, was ihm ganz wichtig zu sein scheint: „Als ich mit der Familie hier war, um unser neues Zuhause zu besichtigen, waren wir sehr beeindruckt. Und am Rückflug meinte mein 10-jähriger Sohn: Ich vermisse Salzburg jetzt schon !“
Salzburgs neuer Trainer versteht gut Deutsch, bei der Pressekonferenz fühlt er sich aber dann doch sicherer sich in gepflegtem Englisch zu unterhalten und dass vom Dolmetsch übersetzten zu lassen.
Befragt zu seinem Drei-Jahresvertrag bei den Bullen und ob er den auch erfüllen wird: „Ich bin ein loyaler Kerl und habe mit vollem Bewusstsein so einen langen Vertrag unterzeichnet - ich bin wirklich sehr happy hier sein zu dürfen. Meine Loyalität habe ich auch in der Vergangenheit gegenüber meinen Vereinen bewiesen. Man weiß nie was im Leben kommt, aber es ist wichtig mit vollem Herzen dabei zu sein und daran zu glauben, was man tut.“ Das er mit seinem neuen Job wirklich rundum glücklich sein dürfte, das sieht man ihm an – seine Worte sind sicher keine bloße Höflichkeitsfloskel, wie das bei Antrittsreden sonst oft der Fall ist.
Revolution statt Evolution dürfte bei den Bullen dann schon bald am Spielfeld angesagt sein, denn er bringt das „4-3-3“-System nach Salzburg, das ist seine Vision. Besondere Spiele und Spieler will er kreieren, um dann spielerisch aufzudrehen, attraktiven Fussball zu bieten und mit den Fans das Feuer zu entfachen, denn „ohne Fans gibt es keine speziellen Spiele“ so Lijnders.
Über zu seine bisherigen Cheftrainer Jürgen Klopp berichtet Salzburgs Neuer nur Bestes: „Ich werde Jürgen immer dankbar sein für alles. Ich bin ihm unendlich dankbar für die gemeinsame Zeit, ich weiß nicht wo ich heute ohne ihm wäre. Nimm dich selbst nicht zu wichtig, aber komme mit deinen eigen Ideen, deiner eigenen Identität - das ist die zentrale Botschaft, die ich von Jürgen gelernt habe“.
Lijnders begann seine Trainerlaufbahn in der Jugend der PSV Eindhoven. Ab 2008 arbeitete er dann als Techniktrainer in der Akademie des FC Porto. In Porto rückte er in dieser Funktion dann 2012 in die zweite Mannschaft auf, ab der Saison 2013/14 war er Techniktrainer der ersten Mannschaft der Portugiesen. Zur Saison 2014/15 wechselte er nach England und übernahm die U-18-Mannschaft des FC Liverpool. Zur Saison 2015/16 wurde er Co-Trainer von Brendan Rodgers bei den Profis und blieb anschließend auch unter dessen Nachfolger Jürgen Klopp im Amt.
Im Januar 2018 verließ er Liverpool und kehrte in seine Heimat zurück, wo er mit dem Zweitligisten NEC Nijmegen erstmals einen Profiklub als Cheftrainer übernahm. Nijmegen hatte er auf einem direkten Aufstiegsplatz übernommen, unter seiner Führung rutschte das Team aber noch auf den dritten Rang ab und verpasste anschließend in der Relegation den Aufstieg. Im Anschluss daran wurde er im Mai 2018 nach 22 Spielen im Amt wieder entlassen. Zur Saison 2018/19 kehrte Lijnders dann wieder als Klopp-Assistent nach Liverpool zurück. Gemeinsam mit Klopp verkündete er im Januar 2024 seinen Rücktritt für Saisonende. Zur Saison 2024/25 übernimmt er anschließend den österreichischen Bundesligisten FC Red Bull Salzburg als Cheftrainer.
Über Titel-Vorgaben haben wir nicht gesprochen, betont Sportdirektor Bernhard Seonbuchner – nur über Wege dort hin. Besonderes Highlight in der kommenden Saison die FIFA Klub-WM in den USA. Vielversprechendes Detail dazu: 2019 holte Lijnders mit Liverpool als Assistenztrainer unter Jürgen Klopp den Titel.