Legendäres Rossfeld-Rennen: Comeback im September

09.08.2022

Tankstopp (c) Maier
Das Rossfeld-Rennen ist zurück

Der von den Fans sehnsüchtig erwartete „Edelweiß-Bergpreis Roßfeld Berchtesgaden“ ist zurück: Es ist die erste Auflage nach Corona und sechste Ausgabe des Revivals des legendären Rossfeld-Rennens. Der Termmin: 23. bis 25. September 2022. 

Walter Röhrl und sein Co.-Pilot aus den sagenhaften Rallye-Zeiten in den 1970er- und 1980er-Jahren, Christian Geistdörfer, Rudi Stohl, Harald Demuth, Hans-Joachim „Strietzel“ Stuck, Jochen Maas, Kurt Ahrens, Prinz Leopold von Bayern – klingende Namen, die sich beim 6. Internationalen Edelweiß-Bergpreis Roßfeld Berchtesgaden teils einmal mehr die Ehre geben werden.

Gleichzeitig sorgt diese Reihe an ehemaligen Spitzen-Motorsportlern für das ganz besondere Flair am Roßfeld: eine weitere hochinteressante Zeitreise in die goldene Ära des Motorsports.

Im Zuge des Rallye-Schwerpunkts werden nicht weniger als 30 Fahrzeuge, damalige Fahrer und wichtige Zeitzeugen live zu erleben sein. Dazu erinnert die Scuderia Hartmann, der legendäre Rennstall aus Berchtesgaden, auch 62 Jahre nach seiner erfolgreichsten Zeit mit nicht weniger als vier originalen Rennwagen und weiteren artverwandten Formel Junior-Autos mit DKW-Technik an eine außergewöhnliche Ära heimischer Motorsport-Geschichte.

Veranstaltungen in schwierigen Zeiten

In den letzten Jahren war es auf der Roßfeld-Panoramastraße aufgrund der Pandemie so ruhig wie nie zuvor. Diesen Herbst ertönen endlich wieder die Motoren der historischen Rennwagen, Motorräder und Busse.

„Uns ist die Verantwortung in dieser schwierigen Zeit sehr wohl bewusst. Wir wissen aber auch, dass sich viele Menschen nach einem ‘normalen Leben’ sehnen. Und dazu gehören auch Veranstaltungen“, sagt Joachim Althammer, Organisator des Edelweiß-Bergpreises.

„Die Vorbereitungen für den Herbst laufen planmäßig, die Lage bleibt hoffentlich entspannt. Wir gehen davon aus, dass wir unsere Zeitreise zu den historischen Europa-Bergmeisterschaftsläufen ohne Einschränkungen durchführen können. Dieser Motorsport-Event lebt durch die Begeisterung und die Nähe zu den Zuschauerinnen und Zuschauern. Und durch die tatkräftige Unterstützung aller Sponsoren, Partner, Teilnehmer und Helfer.“

Tickets für Besucher nur im Vorverkauf

Die Zuschauerzahlen entwickelten sich in den Jahren vor Corona immer weiter nach oben. Auf der einen Seite erfreulich, auf der anderen Seite machte es die Planung und Organisation des Edelweiß-Bergpreises immer schwieriger. 2018 wurde die Grenze erreicht, bis zu der die Sicherheit der Besucher und der gesamte Ablauf der Veranstaltung gewährleistet werden kann. Parkplätze, Transportmöglichkeiten mit den Bussen, Verpflegungsstationen und Zuschauerplätze waren ausgereizt. Der Zeitplan mit drei Demonstrationsläufen pro Tag kann lediglich mit der jetzt erreichten Zahl an Teilnehmerfahrzeugen und Zuschauern durchgeführt werden.

„Aus diesen Gründen haben wir uns dazu entschlossen, die Eintrittskarten nur noch über den Vorverkauf anzubieten“, so der Veranstalter Joachim Althammer. Erhältlich sind sie über den Link auf der Veranstaltungs-Homepage (https://rossfeldrennen.com ), sowie telefonisch oder direkt bei Ticket-Scharf (https://www.ticketscharf.de oder +49/8652/2325 ) in Berchtesgaden.

Ein Wochenende voller Highlights 

Rossfeld-Rennen-Botschafter, Walter Röhrl, wird einmal mehr dabei sein. Er hat das Geheimnis um sein Einsatzfahrzeug selbst gelüftet: Vom 25. bis 27. September 1970 fand die Bavaria-Rallye statt, Röhrl pilotierte damals das erste Mal einen Porsche bei einer Rallye. Freunde haben dieses Fahrzeug nun originalgetreu nachgebaut, 52 Jahre später wird er vom 23. bis 25. September 2022 den 911 S beim Edelweiß-Bergpreis fahren und präsentieren: „Ein Highlight bei unserem diesjährigen Sonderthema Rallye-Legenden“, sagt Althammer. Die Entwicklung des Rallye-Sports wird mit über 30 Autos von den 1940- bis 1980ern gezeigt. Piloten wie Rudi Stohl und Harald Demuth, aber auch der wohl bekannteste Co.-Pilot, Christian Geistdörfer, haben ihr Kommen zugesagt.

Im Gedenken an Alfred Hartmann und seine Rennwagen aus Berchtesgaden

Zwischen 1958 und 1961 hat der umtriebige DKW-Händler und Werkstatt-Betreiber Alfred Hartmann rund 15 Formel Junior-Rennwagen gebaut – erst im Nonntal, später in der Unterau. Mit seiner „Scuderia Hartmann“ setzte er diese europaweit ein. Von weltweit aktuell fünf bekannten Fahrzeugen werden im September vier Autos am Start sein und heimische Motorsport-Geschichte präsentieren. Heinrich Maltz, Gesamtsieger von 2018 und erfolgreichster Fahrer der Scuderia Hartmann, pilotiert 61 Jahre nach seinem Einsatz beim Roßfeldrennen wieder einen „Hartmann“. Zusätzlich bringt Joachim Drews den Drews-Spyder an den Start, das Auto, welches als „Hartmann-Spyder“ viele Erfolge mit Alfred Hartmann am Steuer eingefahren hat. Dem noch nicht genug: Im Formel Junior-Feld sind weitere vier Fahrzeuge gemeldet, die entweder beim Rennen 1960 dabei waren und/oder mit DKW-Technik ausgerüstet sind – beispielsweise der legendäre Mitter-DKW, welcher von Gerhard Mitter Junior gesteuert wird.

Wespenschwarm am Roßfeld

Die Vespa-Freunde Bad Abbach werden das Berchtesgadener Land ebenfalls besuchen und für italienisches Flair im Fahrerlager und auf der Strecke sorgen. Das „Nido di Vespe“ wird mit gut 20 Rollern der Baujahre 1949 bis ‘63 schon am Freitag-Nachmittag in der Berchtesgadener Fußgängerzone präsent sein, Samstag und Sonntag das Fahrerlager bereichern und in den Rennpausen über die Strecke flanieren. „Wir freuen uns schon sehr auf diese zusätzliche Bereicherung unserer Zeitreise in den Berchtesgadener Bergen“, sagt Althammer.

 

62 Jahre BMW 700 RS am Roßfeld

„Bergkönig“ Hans Stuck war bereits 1927 das erste Mal beim Berchtesgadener Salzbergrennen am Start und wurde auf seinem Austro Daimler Gesamtsieger. 1928 wiederholte er diesen Erfolg und rang dabei sogar Rudolf Caracciola mit dem Mercedes SSKL nieder. Im – für einen Rennfahrer – hohen Alter von 58 Jahren kam er zum Roßfeld zurück und gewann beim 1. Alpen-Bergpreis auf seinem privaten BMW 507 die Klasse. 1959 wiederholte Stuck mit dem gleichen Auto diesen Erfolg.

1960 trat der 1978 Verstorbene mit einem BMW 700 an, gewann seine Klasse und legte damit den Grundstein für den Gewinn der Deutschen Bergmeisterschaft. Für 1961 hatte BMW eine Wunderwaffe für die kleinen Klassen entwickelt. Niemand Geringerer als Hans Stuck präsentierte den 700 RS, einen leichten Spyder mit Königswellenmotor, am 18. Juni 1960 am Roßfeld. Er gewann erneut seine Kategorie. Damit begann die Erfolgsgeschichte der beiden Exemplare mit vielen weiteren Erfolgen bis 1964.

Der RS 2 – im Besitz der BMW Group – war bereits beim ersten Edelweiß-Bergpreis in Berchtesgaden 2013 mit Prinz Leopold von Bayern am Steuer. „In diesem Jahr können wir zum 62. Geburtstag das Original-Fahrzeug präsentieren, welches Hans Stuck damals zum Sieg steuerte“, informiert Achim Althammer. Ein privater Sammler konnte den RS 1 in Amerika erwerben und ließ ihn bei der BMW Group Classic aufarbeiten. „Wir freuen uns sehr, dass dieser bedeutende Rennwagen gut sechs Jahrzehnte später wieder am Roßfeld starten wird“

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