Rennsport-Erwachen am Salzburgring

07.07.2020

Marco Werner im Tojeiro Ford (c) Christian Wilkens
Marco Werner im Tojeiro Ford

Nach dem Saisonstart der Formel 1 in Spielberg erwacht jetzt auch die Rennszene am Salzburgring wieder. Die wirklich großen Rennserien - wie einst die Motorrad-WM, Tourenwagen-Europameisterschaft und DTM - sind im Nesselgraben zwar Geschichte, jetzt kommt aber zumindest wieder etwas an Flair aus der großen Rennsportwelt zurück.

Mit der Premiere des Motorsportfestivals versucht sich das österreichisch-deutsche Veranstalterduo Rene Binna und Christoph Gerlach von 10. bis 12. Juli 2020 am Salzburgring. Besucher dürfen aufgrund der noch gültigen Beschränkungen zur Eindämmung des Corona-Virus nicht aufs Gelände. Live dabei sein können Motorsportfans aber trotzdem: vorm Fernseher, Computer oder am Smartphone – mit dem Livestream auf www.motorsportfestival.at. Die Übertragung startet am Samstag um 8:30, Sonntag um 8:15 Uhr.

Legendäre Autos, legendäre Piloten

Angekündigt haben sich u.a. die nimmermüden Rennlegenden Dieter Quester und Prinz Leopold von Bayern. Prinz "Poldi" bringt dabei sein DTM-Einsatzauto von 1989 an den Start. Mit dabei unter anderem auch Armin Hahne im Sierra RS500, Harald Grohs, Roberto Ravaglia, Kris Nissen, Altfrid Heger (alle BMW M3), Roland Asch (Mercedes 190 Evo 2), Stefan und Peter Mücke (Ford Capri DRM) oder Peter Oberndorfer (Alpina M3).

Größtenteils sitzen sie in ihren Arbeitsgeräten von einst, die im Rennbetrieb aber keinesfalls geschont werden. Beim MSF 2020 zu sehen ist auch die schnelle Zweiliterklasse der Super-Tourenwagen-Ära, u.a. mit einem Peugeot 406 aus der BTCC oder den beiden ehemaligen Audi-A4-Werksautos der Österreicher Willy Salzgeber und Markus Reich. Freuen werden sich Enthusiasten auch über die Originallackierungen der Tourenwagen-Klassiker. Für Sonntag ist Walter Röhrl angesagt, der selbst im Tourenwagen Erfolge feierte und im Fernsehstudio Rede und Antwort stehen wird.

Ein Hauch von Le Mans im Nesselgraben

Aus der Starterliste der „Dunlop A Gentle Drivers Trophy“ sticht ein Name heraus: Marco WERNER, seines Zeichens dreifacher Le-Mans-Gewinner mit Audi. Seit 2012 ist der Deutsche (mit Schweizer Rennfahrerlizenz) vermehrt bei historischen Rennveranstaltungen am Steuer, fast immer mit anderen Autos, fast immer ganz vorne. Beim Motorsportfestival 2020 geht er mit einem 1962er Tojeiro-Ford an den Start. Der GT-Prototyp mit Heckmotor hat dasselbe 4,7-Liter-Triebwerk wie in Fords legendärem GT40 verbaut und ist außen wie innen ein Prachtstück. Eingesetzt wurde das Auto seinerzeit u.a. in Le Mans, auch Jackie Stewart nahm in diesem Auto Platz. 

Christoph Gerlach (Veranstalter Motorsportfestival):  „Für die Premiere am Salzburgring haben wir es geschafft, ein qualitativ anspruchsvolles Programm zusammenzustellen und dieses trotz der Einschränkungen via Livestream allen zugänglich zu machen. Mit dem Motorsportfestival spannen wir den Bogen zwischen puristischem Racing der letzten Jahrzehnte und aktuellen Rennboliden. Für 2021 hoffen wir, alle unsere Pläne umsetzen zu können, und damit das volle Potenzial des neuen Formats erlebbar zu machen – auf und neben der Strecke. Für Aktive, Zuseher und die Automotive-Branche!“

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